George Glueck: Unterschied zwischen den Versionen

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Montag, 28.08.1995, 00:00 · von FOCUS-Online-Autorin Ingrid Böck (London)
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Der Berliner Plattenboß George Glueck sucht Talente und produziert Hits
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Seine Hände sind groß wie Bärenpranken, die lockigen Haare und der Schnurrbart tiefschwarz (mit ein paar grauen Strähnen drin). Die Augen blitzen, und fast immer hat er ein freundliches Grinsen im Gesicht.
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Ganz leger ist George Glueck gekleidet, in Jeans und Turnschuhe, das riesige T-Shirt schlabbert über der Hose. Von formeller Kleidung, wie man sie bei einem Geschäftsmann von 45 Jahren vermuten würde, keine Spur. Eine Krawatte, sagt George Glueck, besitze er nicht einmal.
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Wie er so daherkommt, mit dem Handy in der Rechten, läßt er an einem jedenfalls keinen Zweifel: Hier kommt der Boß. Ein bißchen schöner, ein bißchen erfolgreicher als die anderen. Auf seiner Visitenkarte steht: „Sing Sing Records. George Glueck. Himself“.
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Passender noch wäre: „Glueck. Itself“. Denn was der Berliner Produzent anfaßt, wird fast sicher zu Gold. George Glueck zählt im deutschen Musikgeschäft zu den Top ten der Talentschnüffler. Er sucht, nein: er findet künftige Stars.
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Gluecks-Revue. Wie Graf Dracula und Ion Tiriac stammt er aus Transsylvanien, aber statt an Blut berauscht sich Glueck am Erfolg. In Deutschland managt er Marianne Rosenberg, Inga und Annette Humpe, Rio Reiser, Stephan Remmler und Die Prinzen. International kümmert er sich als Verleger um Größen wie ZZ Top, Ryuichi Sakamoto und bis vor kurzem um Madonna und Prince.
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Vor zwei Jahren gründete er eine eigene Plattenfirma. Sein Berliner Label Sing Sing Records avancierte zur Hitfabrik und produzierte innerhalb kürzester Zeit vier Bilderbuchkarrieren:
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Lucilectric kletterten 1994 mit ihrem Song „Mädchen“ auf Platz zwei der deutschen Hitlisten, sammelten vier Goldene Schallplatten, den Bambi, die Goldene Stimmgabel, den Goldenen Löwen und diverse andere Preise ein.
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Die Doofen (Wigald Boning und Olli Ditt-rich) rangierten wochenlang an erster Stelle der Charts, wurden dreifach mit Gold ausgezeichnet und verkauften von ihrem ersten Album „Lieder, die die Welt nicht braucht“ mehr als 750 000 Stück.
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Sin with Sebastian´s Dance-Musik-Titel „Shut Up (And Sleep With Me)“ belegt zur Zeit Platz vier der Single-Charts und führt in Österreich die Hitliste an.
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H-Blockx entwickelten sich unter Gluecks Fittichen zur erfolgreichsten deutschen Crossover-Band. Ihr Debütalbum „Time To Move“ hält sich seit 44 Wochen in den deutschen Top 100.
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Hinter der lässigen Fassade des Glueckspilzes steckt ein kühler Rechner, der Karrieren lange schmiedet.
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Wie die der H-Blockx. Die fünf Jungs aus Münster entdeckte Glueck schon vor drei Jahren. Der Sing-Sing-Boß lud sie nach Berlin ein, hörte fünf Stunden lang ihre Aufnahmen und veröffentlichte keinen einzigen ihrer 25 Songs.
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Glücklich kalkuliert. Er schickte statt dessen die Band ins Studio, ließ sie neue Songs schreiben und finanzierte ihre Konzerte – eineinhalb Jahre lang. Am Ende des Glueckschen Schaffungsprozesses stand die erste Erfolgssingle „Move“. Sing Sing Records pumpte kräftig Geld in ihre Vermarktung und produzierte mit Europas erfolgreichster Clipfabrik DoRo das nötige Video-Futter für MTV und Viva.
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Diese Strategie nennt Glueck Aufbau- und Entwicklungsarbeit. „Und die lohnt sich irgendwann.“ Schnelle Produktionen wie die 16jährige Sängerin Mimi oder die Popgruppe Schön Blønd lehnte der Manager ab. „Die hätten Geduld haben müssen.“
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George nimmt nicht jeden, aber alle wollen Glueck. Parallel zur Gründung seines Labels unterschrieb der Talentsucher ein Joint-venture mit Bertelsmann. Die einzige von neun Kooperationen, bei der der Plattengigant BMG Ariola nicht die Mehrheit besitzt. Das garantiert Sing Sing Records unabhängiges Arbeiten und BMG drei Jahre lang einen glücklichen Riecher.
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Zu soviel Fortüne fiel einem Plattenkonkurrenten nur noch eines ein: „Glueck gehabt.“
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ZUM GLUECK
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GEORGE GLUECK: 1950 in Transsylvanien geb., in New York aufgewachsen. Arbeitete für den Musikverleger Peter Meisel, der ´64 das erste deutsche Independent-Label nach US-Vorbild gründete
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GLÜCKSBRINGER: ging ´83 nach Berlin, managte u. a. Stars der Neuen Deutschen Welle. Verpaßte nur einen Trend: den Punk
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GLUECK-WUNSCH: möchte selbst „ein kleines Major-Label“ werden
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SING-SING-DUO LUCILECTRIC
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GLUECK hörte ihr Demoband im Auto. „Mädchen“ machte Luci van Org, 24, und Ralf Goldkind, 32, berühmt.
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VERSTAND: 37 Coverversionen autorisierte der Manager erst, als das große Geschäft mit dem Hit vorüber war.
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SIN WITH SEBASTIAN
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SÜNDEN mit Sebastian: „Shut Up (And Sleep With Me)“ heißt der erste Hit des Jungen, der mit Marc Almond und Jean-Paul Gaultier bekannt ist.
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OHNE SORGEN: Die Debütsingle des 20jährigen rangiert derzeit auf Platz vier der Charts.
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H-BLOCKX
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KNASTBRÜDER: H-Blockx nennt man in irischen Gefängnissen den Hochsicherheitstrakt für IRA-Mitglieder, Sing-Sing heißt das Gefängnis im Staat New York.
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HARTE SCHULE: Fast zwei Jahre mußte die Crossover-Band aus Münster warten, ehe Glueck die erste Single „Rising High“ veröffentlichte – ohne Promotion.
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EINSICHT: Nach ihrem Erfolg zeigen sich die fünf Jungs dankbar: „Glueck wußte, wann unser Material reif war.“
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GLUECK WAR MIT DIE DOOFEN
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NUTZLOS: Ihr Album „Lieder, die die Welt nicht braucht“ verkaufte sich mehr als 750 000mal.
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AHNUNGSLOS waren Olli Dittrich und Wigald Boning, die eigentlich Platz null der Hitparade geplant hatten.
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GESCHMACKLOS: „Mief“ breitet sich nun in den österreichischen und Schweizer Charts aus.
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Version vom 28. Oktober 2011, 19:31 Uhr

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