Diskette: Unterschied zwischen den Versionen

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Die <b>Diskette</b> (engl. floppy disc) ist eine magnetisierbare, flexible, runde Kunststoffscheibe in einer Schutzhülle. Sie dient der digitalen Speicherung von Daten. Disketten gibt es in verschiedenen Grössen und mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten.
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Die <b>Diskette</b> (auch: Floppy, Floppydisk; engl. floppy disk, dt. "wabbelige Scheibe") ist ein magnetischer [[Datenspeicher]] und besteht aus einer biegsamen, runden Kunststoffscheibe. Diese Scheibe ist mit einem magnetisierbaren Material (meistens Eisenoxid) beschichtet. Zum Schutz ist sie meistens in einem Kunststoffgehäuse (früher Pappe) verpackt, das je nach Diskettentyp entweder ebenfalls biegsam oder starr ist.
  
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Im Unterschied zu einer [[Festplatte]] schleift der Schreib-/Lesekopf bei einer Diskette direkt auf der beschichteten magnetisierbaren Oberfläche, was mit der Zeit zu deutlichem Abrieb führt und die dauerhafte Verwendbarkeit von Disketten stark einschränkt. Ausserdem schleift auch die Magnetscheibe direkt an der umgebenden, fest im Laufwerk liegenden Hülle. Daher wird diese Hülle auf der Innenseite mit Teflon-beschichtetem (oder ähnlichem) Gewebe ausgestattet, um die Reibung zu minimieren.
  
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Die Speicherfläche der Diskette ist in 80 Spuren (engl. tracks) aufgeteilt, die konzentrisch um die Mitte der Scheibe angelegt sind. Jede dieser Spuren ist in Sektoren (Teilabschnitte) oder "physikalische Blöcke" unterteilt, die auf jedem Datenspeicher die kleinste ansteuerbare Einheit darstellen und immer 512 Byte gross sind.
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Eine Diskette wird üblicherweise über ein Diskettenlaufwerk ausgelesen. Früher waren Disketten 8 Zoll (8") gross mit einer Kapazität von 180 KB, dann 5.25 Zoll, später 3.5 Zoll (HP ab 1983), 2.5 Zoll und 2 Zoll. Heute gilt die Diskette als veraltet.
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Disketten werden in Unix-Systemen auf drei Arten verwendet:
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* mit einem [[Dateisystem]]. Das Diskettenlaufwerk wird dann mit [[mount]] eingebunden.
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* als [[tar]]-Archiv.
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* zum Austausch mit anderen [[Betriebssystem]]en. Dazu gibt es besondere Programme (z. B. die [[Mtools]], welche mit den Microsft DOS-Dateisystemen auf Diskette umgehen können).
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Obwohl Disketten inzwischen völlig veraltet sind, können sie doch noch immer eine wichtige Rolle spielen, da sich Unix im Notfall über eine Diskette booten oder reparieren lässt. Allerdings besitzen die meisten heutigen Rechner gar kein Diskettenlaufwerk mehr, stattdessen werden in Notfällen meist [[Live-CD]]s verwendet.
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Disketten können und müssen mit [[mount]] in die Verzeichnisstruktur eingebunden werden und mit [[umount]] wieder ausgehängt werden.
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Eine mögliche Fehlermeldung kann wie folgt lauten.
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Can't open /dev/fd0: Device or resource busy
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In diesem Fall wurde das Diskettenlaufwerk vermutlich von einem anderen Benutzer eingehängt. Mit [[df]] kann angezeigt werden, wo es eingehängt ist (z. B. "/dev/fd0"). Es kann dann wie folgt ausgehängt werden.
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Das Formatieren einer Diskette ist bei Unix unabhängig vom Anlegen eines Dateisystems, denn eine Diskette ist unter Unix auch ohne Dateisystem verwendbar, z. B. kann sie als Gerät für [[tar]] dienen.
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Unter [[Linux]] wird eine Diskette wie folgt formatiert und eingehängt. Die Diskette kann dann wie eine (sehr kleine) Festplatte verwendet werden.
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$ <b>fdformat /dev/fd0h1440</b>
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$ <b>mkfs -t ext2 -c /dev/fd0h1440</b>
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$ <b>mount /dev/fd0h1440 /floppy</b>
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Unter [[Solaris]] wird eine Diskette wie folgt formatiert und eingehängt. Die Diskette kann dann wie eine (sehr kleine) Festplatte verwendet werden.
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Unter KDE kann eine Diskette auch durch Aufruf von [[kfloppy]] formatiert werden.
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== Kopieren ==
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Kopieren des Disketteninhalts auf Festplatte.
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$ <b>dd if=/dev/fd0 of=floppyimage</b>
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Kopieren einer Disketten-Abbilddatei auf Diskette.
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$ <b>dd if=floppyimage of=/dev/fd0</b>
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== Aufteilen einer grossen Datei auf mehrere Disketten ==
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Kopieren einer grossen Datei auf mehrere Disketten.
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$ <b>tar cvMf /dev/fd0 bigfile</b>
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$ <b>tar xvMf /dev/fd0</b>
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== Solaris: Diskette einhängen und neues Dateisystem anlegen ==
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1. Diskette einlegen und initialisieren.
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$ <b>volcheck</b>
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2. Anzeige des aktuellen Dateisystems.
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$ <b>fstyp /vol/dev/diskette0/unnamed_floppy</b>
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3. Dateisystem aushängen.
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4. Gibt es Probleme? Es wurde wohl ein "cd /floppy/unnamed_floppy" gemacht und man steht immer noch dort!
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5. Neues Dateisystem auf Diskette anlegen.
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Dies ist eine mögliche Ausgabe.
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1.4MB in 5 cyl groups (16 c/g, 0.28MB/g, 128 i/g)
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super-block backups (for fsck -F ufs -o b=#) at: 32, 640, 1184, 1792, 2336
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6. Neues Dateisystem einhängen.
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$ <b>mount -F ufs /vol/dev/diskette0/unnamed_floppy /floppy/unnamed_floppy</b>
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7. Anzeige des neuen aktuellen Dateisystems.
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8. Formatieren als Microsoft DOS-formatierte Diskette.
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$ <b>newfs -F pcfs /vol/dev/rdiskette0/unnamed_floppy</b>
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== Weblinks ==
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{{cat|Diskette}}

Aktuelle Version vom 26. Februar 2010, 23:26 Uhr

Die Diskette (auch: Floppy, Floppydisk; engl. floppy disk, dt. "wabbelige Scheibe") ist ein magnetischer Datenspeicher und besteht aus einer biegsamen, runden Kunststoffscheibe. Diese Scheibe ist mit einem magnetisierbaren Material (meistens Eisenoxid) beschichtet. Zum Schutz ist sie meistens in einem Kunststoffgehäuse (früher Pappe) verpackt, das je nach Diskettentyp entweder ebenfalls biegsam oder starr ist.

Im Unterschied zu einer Festplatte schleift der Schreib-/Lesekopf bei einer Diskette direkt auf der beschichteten magnetisierbaren Oberfläche, was mit der Zeit zu deutlichem Abrieb führt und die dauerhafte Verwendbarkeit von Disketten stark einschränkt. Ausserdem schleift auch die Magnetscheibe direkt an der umgebenden, fest im Laufwerk liegenden Hülle. Daher wird diese Hülle auf der Innenseite mit Teflon-beschichtetem (oder ähnlichem) Gewebe ausgestattet, um die Reibung zu minimieren.

Die Speicherfläche der Diskette ist in 80 Spuren (engl. tracks) aufgeteilt, die konzentrisch um die Mitte der Scheibe angelegt sind. Jede dieser Spuren ist in Sektoren (Teilabschnitte) oder "physikalische Blöcke" unterteilt, die auf jedem Datenspeicher die kleinste ansteuerbare Einheit darstellen und immer 512 Byte gross sind.

Eine Diskette wird üblicherweise über ein Diskettenlaufwerk ausgelesen. Früher waren Disketten 8 Zoll (8") gross mit einer Kapazität von 180 KB, dann 5.25 Zoll, später 3.5 Zoll (HP ab 1983), 2.5 Zoll und 2 Zoll. Heute gilt die Diskette als veraltet.

Disketten werden in Unix-Systemen auf drei Arten verwendet:

  • mit einem Dateisystem. Das Diskettenlaufwerk wird dann mit mount eingebunden.
  • als tar-Archiv.
  • zum Austausch mit anderen Betriebssystemen. Dazu gibt es besondere Programme (z. B. die Mtools, welche mit den Microsft DOS-Dateisystemen auf Diskette umgehen können).

Obwohl Disketten inzwischen völlig veraltet sind, können sie doch noch immer eine wichtige Rolle spielen, da sich Unix im Notfall über eine Diskette booten oder reparieren lässt. Allerdings besitzen die meisten heutigen Rechner gar kein Diskettenlaufwerk mehr, stattdessen werden in Notfällen meist Live-CDs verwendet.

Ein- und Aushängen im Dateisystem

Disketten können und müssen mit mount in die Verzeichnisstruktur eingebunden werden und mit umount wieder ausgehängt werden.

Formatieren und Einhängen einer Diskette unter Linux. Danach kann die Diskette wie eine (sehr kleine) Festplatte verwendet werden.

$ fdformat /dev/fd0h1440
$ mkfs -t ext2 -c /dev/fd0h1440
$ mount /dev/fd0h1440 /floppy

Eine mögliche Fehlermeldung kann wie folgt lauten.

Can't open /dev/fd0: Device or resource busy
Cannot initialize 'A:'

In diesem Fall wurde das Diskettenlaufwerk vermutlich von einem anderen Benutzer eingehängt. Mit df kann angezeigt werden, wo es eingehängt ist (z. B. "/dev/fd0"). Es kann dann wie folgt ausgehängt werden.

$ umount /dev/fd0

Formatieren und Beschreiben

Das Formatieren einer Diskette ist bei Unix unabhängig vom Anlegen eines Dateisystems, denn eine Diskette ist unter Unix auch ohne Dateisystem verwendbar, z. B. kann sie als Gerät für tar dienen.

Unter Linux wird eine Diskette wie folgt formatiert und eingehängt. Die Diskette kann dann wie eine (sehr kleine) Festplatte verwendet werden.

$ fdformat /dev/fd0h1440
$ mkfs -t ext2 -c /dev/fd0h1440
$ mount /dev/fd0h1440 /floppy

Unter Solaris wird eine Diskette wie folgt formatiert und eingehängt. Die Diskette kann dann wie eine (sehr kleine) Festplatte verwendet werden.

$ fdformat
$ newfs /dev/rdsikette

Unter KDE kann eine Diskette auch durch Aufruf von kfloppy formatiert werden.

Kopieren

Kopieren des Disketteninhalts auf Festplatte.

$ dd if=/dev/fd0 of=floppyimage

Kopieren einer Disketten-Abbilddatei auf Diskette.

$ dd if=floppyimage of=/dev/fd0

Aufteilen einer grossen Datei auf mehrere Disketten

Kopieren einer grossen Datei auf mehrere Disketten.

$ tar cvMf /dev/fd0 bigfile

Wiederzusammensetzen der Teile am Zielort.

$ tar xvMf /dev/fd0

Solaris: Diskette einhängen und neues Dateisystem anlegen

1. Diskette einlegen und initialisieren.

$ volcheck

2. Anzeige des aktuellen Dateisystems.

$ fstyp /vol/dev/diskette0/unnamed_floppy

3. Dateisystem aushängen.

$ umount /floppy/unnamed_floppy

4. Gibt es Probleme? Es wurde wohl ein "cd /floppy/unnamed_floppy" gemacht und man steht immer noch dort!

5. Neues Dateisystem auf Diskette anlegen.

$ newfs /vol/dev/rdiskette0/unnamed_floppy

Dies ist eine mögliche Ausgabe.

newfs: construct a new file system /vol/dev/rdiskette0/unnamed_floppy: (y/n)? y
/vol/dev/rdiskette0/unnamed_floppy:     2880 sectors in 80 cylinders of 2 tracks, 18 sectors
1.4MB in 5 cyl groups (16 c/g, 0.28MB/g, 128 i/g)
super-block backups (for fsck -F ufs -o b=#) at: 32, 640, 1184, 1792, 2336

6. Neues Dateisystem einhängen.

$ mount -F ufs /vol/dev/diskette0/unnamed_floppy /floppy/unnamed_floppy

7. Anzeige des neuen aktuellen Dateisystems.

8. Formatieren als Microsoft DOS-formatierte Diskette.

$ newfs -F pcfs /vol/dev/rdiskette0/unnamed_floppy

Weblinks

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