Moving Picture Experts Group

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Die Moving Picture Experts Group / MPEG (dt. "Expertengruppe für bewegte Bilder") ist eine Vereinigung, die sich mit der Standardisierung der Datenkompression von Videodaten und den dazugehörenden Bereichen (z. B. Audiodatenkompression, Containerformate) beschäftigt. Im Alltag wird mit "MPEG" meist nicht die Expertengruppe, sondern ein spezieller MPEG-Standard bezeichnet.

Die hochoffizielle Bezeichnung für MPEG ist "International Organization for Standardization/International Electrotechnical Commission, Joint Technical Committee 1, Subcommittee 29, Working Group 11" (bzw. ISO/IEC JTC1/SC29/WG11). Oftmals wurden Ideen der Internationalen Fernmeldeunion / ITU aufgegriffen, erweitert und verbessert.

MPEG-Formate

Die MPEG hat folgende Komprimierungsformate standardisiert. Sämtliche H.26x Standards sind ITU-Standards. Aber sie gehören aufgrund der Zusammenarbeit mit MPEG dennoch dazu.

Name Veröffentlichung Beschreibung
H.261 1990 Bildtelefonie, Videokonferenzen über Integrated Services Digital Network / ISDN
MPEG-1 1993 Progressives Videoformat mit mehreren Layern, das unter anderem für Video-CDs verwendet wird. MPEG-1 ist der ursprüngliche Standard für die Datenkompression von Audio- und Videodaten; zum Audioteil gehört "MPEG-1 Layer 3" (besser bekannt als MP3). Der Teil des MPEG-1-Standards, der sich auf bewegte Bilder bezieht, stammt aus dem JPEG-Standard, der die Datenkompression von Standbildern erlaubt. Die Ausgabequalität bei gängigen Bitraten liegt unter der von Videofilmen.
MPEG-2
H.262
1994/1995 Transport-, Video- und Audioformate für Filme in Fernsehqualität. MPEG-2 arbeitet ähnlich wie MPEG-1, unterstützt aber den Bildaufbau mit Zeilenversatz (Interlaced Video) wie bei normalem Fernsehen. MPEG-2 definiert ausserdem Transport-Streams, die auf die Übertragung von digitalen Video- und Audiodaten über nicht zuverlässige Kanäle ausgelegt sind und für Fernsehausstrahlung genutzt werden. Mittlerweile hat sich MPEG-2 zum Standard für HDTV entwickelt. Es ist zudem auch das Format für SVCDs, DVDs und Digital Video Broadcasting / DVB verwendet. (Bitrate bis 15 Mbit/s)
H.263 1995/1996
H.263+ 1997/1998
H.263++ 2000
MPEG-3 (nie erschienen) Hätte der Standard für HDTV werden sollen. Es genügte dann aber eine Erweiterung von MPEG-2.
MPEG-4 1998/1999/2000/2001 Gegenüber MPEG-2 deutlich stärkere Datenkompression. Die erste Version des Standards kam 1998/1999 heraus. Es folgte 1999/2000 Version 2 und 2001 die Version 3. MPEG-4 beschreibt u. a. ein komplexes, an Quicktime angelehntes Containerformat, eine 3D-Sprache ähnlich VRML und nicht-rechteckige Video-Objekte. Es enthält auch Unterstützung für Digitale Rechteverwaltung / DRM.
H.264 2002 Offizielle Terminologie des ITU oder MPEG-4 Teil 10 (offizielle MPEG Terminologie) ISO/IEC 14496-10 AVC. Im Sprachgebrauch auch H.26L, die Arbeit des JVT oder "JVT CODEC", Advanced Video Code (AVC), JM2.x, JM3.x und JM4.x genannt.
MPEG-7 2002 Ein System zur Beschreibung von multimedialen Inhalten (u.a. Metadaten).
MPEG-21 Ein sogenanntes "Multimedia Framework".
MPEG-A 2004 Standardisierung von "integrierten Lösungen" ("MPEG-Anwendungsformaten") für bestimmte, klar definierte Anwendungsfälle; referenziert Werkzeuge und Technologien sowohl aus anderen MPEG-Standards als auch von ausserhalb.
MPEG-B 2005 "MPEG Systems Technologies": Standardisierung von "Systems"-Technologien, die in mehreren MPEG-Standards Verwendung finden (z. B. binäre Codierung von XML).
MPEG-C 2005 "MPEG Video Technologies": Standardisierung von Video-Technologien, die in mehreren MPEG-Standards Verwendung finden (z. B. inverse Diskrete Kosinustransformation.
MPEG-D 2005 "MPEG Audio Technologies": Standardisierung von Audio-Technologien, die in mehreren MPEG-Standards Verwendung finden (z. B. "MPEG Surround" zur Codierung von Surround-Audiomaterial).
MPEG-E 2005 M3W (MPEG Multimedia Middleware)

MPEG standardisiert nur den Bitstream und den Decoder. Der Encoder wird nicht standardisiert, so dass noch Raum für Effizienzsteigerungen bleibt. Es werden zwar Musterimplementationen (verification models) vorgegeben, die aber weder besonders schnell noch besonders effizient sind, weshalb die meisten Implementierungen von MPEG-Encodern von Grund auf neu geschrieben sind.

Die MPEG spezifiziert sowohl Containerformate als auch Codecs. Dadurch können beispielsweise in MPEG-2 kodierte Videodaten auch in (technisch allerdings unterlegenen) AVI-Containern abgelegt werden und nicht nur in hauseigenen MPEG-Containern.

Weblinks

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